Seit rund dreieinhalb Jahren sind die Volkswagen Financial Services gemeinsam mit ihrem Joint-Venture Partner Semler in Dänemark aktiv. Mit dem Kauf des dänischen Multibrand-Flottendienstleisters Opendo steigt die VWFS-Tochter nun erstmals ins gewerbliche Leasingflottengeschäft ein. Aufgrund des sehr erfolgreichen Wachstumskurses wurde die Volkswagen Semler Finans Danmark (VW SF) außerdem jüngst mit dem renommierten Award „Børsen Gazelle“ ausgezeichnet. Höchste Zeit für eine Zwischenbilanz.
Ende des Jahres 2024 wird das Portfolio aus rund 113.000 Verträgen bestehen – vom Leasing, über die Fahrzeugfinanzierung bis hin zu Versicherungs- und Wartungsverträgen. Ein beachtliches Plus gegenüber dem Vorjahr von rund 38 Prozent. Innerhalb kürzester Zeit ist die VWSF zur Nummer eins im dänischen Privatleasingmarkt aufgestiegen und weist den größten Fahrzeugbestand im dänischen Pkw-Geschäft auf.
Die geplante Expansion der VWSF basiert auf der lokalen „Northstar“-Strategie, die sowohl die VWFS-Strategie MOBILITY2030 wie auch den Strategieplan „Future Drive 2030“ des Joint-Venture-Partners Semler berücksichtigt. „Nicht nur an dieser Stelle hilft uns, dass unsere beiden Shareholder sehr ähnlich ticken“, sagt Front-Office-Geschäftsführer Rene Sterregaard. Aufgrund des sehr positiven Geschäftsverlaufs musste die VWSF ihre lokale Wachstumsstrategie bereits nach zwölf Monaten anpassen, um den tatsächlichen Wachstumspfad abzubilden.
Vorzeigemarkt für Elektromobilität
Unterstützt wird das dänische VWFS-Geschäft von dem schwindelerregenden Markthochlauf der Elektromobilität im Land der Wikinger. Laut dem dänischen Dachverband der Mobilitätsbranche (mobility.dk) waren 2024 rund 60 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge vollelektrisch. In 2025 sei von 75 Prozent auszugehen. Schon heute ist jedes zehnte Fahrzeug auf den Straßen Dänemarks ein Elektrofahrzeug – 2029 sogar jedes zweite. Der Grund dafür ist vor allem eine konsequente und langfristige Förderung des dänischen Staates, um den Individualverkehr zu dekarbonisieren. Insbesondere das progressive Kfz-Steuersystem sorgt dafür, dass E-Fahrzeuge deutlich günstiger sind als Verbrenner. Außerdem wurde frühzeitig in die Ladeinfrastruktur investiert. Das bestätigt auch der aktuelle EV Index des Technologie- und Kartendienstleisters HERE. Demnach verfügt Dänemark in Europa über das am besten ausgebaute Ladenetz (HERE-SBD EV Index 2024 | EV Infrastructure | HERE). Hinzu kommt, dass die Dänen sehr offen für das Leasing sind. Das zeigt sich auch im Geschäft der VWSF. Gegenüber dem Vorjahr ist beim operativen Leasing mit einem Wachstum von über 60 Prozent zu rechnen.
Neuer Meilenstein: Der Einstieg ins Flottengeschäft mit Opendo
„Mit Opendo sind wir nun ernsthaft in der Lage in den gewerblichen Leasingmarkt einzutreten und uns dort an die Spitze zu setzen. Im Rahmen dessen sind wir Multibrand-fähig und können so eine große Bandbreite an Kundenbedarfen, von kleinen Unternehmen bis zu großen Fahrzeugflotten, abdecken“, sagt Tinz und ergänzt: „Gleichzeitig können wir damit unser dänisches Geschäft schneller skalieren und unsere Relevanz im Markt noch weiter ausbauen.“
Ambitionierte Ziele für die Zukunft
Neben dem Ausbau des Flottengeschäfts steht in den kommenden Jahren die weitere Umsetzung der lokalen Wachstumsstrategie im Mittelpunkt. Dabei haben sich die dänischen Kollegen ambitionierte Ziele gesetzt. So soll in 2032 das operative Ergebnis bei einer Milliarde dänischen Kronen liegen. Das wäre gegenüber dem Status Quo eine Versechsfachung. ”Wir sind der festen Überzeugung, dass der dänische Markt und unser Wachstumspfad diesen Anstieg hergibt”, sagt Tinz. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Gebrauchtwagengeschäft, das in Dänemark schon heute stark ausgeprägt ist. Rund 33 Prozent der Fahrzeuge im Portfolio der VW SF waren zum Stichtag Ende März 2024 Gebrauchte. „Der erfolgreiche Go-Live von #One.Remarketing im Oktober war ein toller Vorgeschmack auf das vorhandene Potenzial. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses angesichts der tollen Partnerschaft mit den Kollegen der Vehicle Trading International (VTI) auch heben können“, so Tinz.
Auch der Kundenservice und die Kundenzufriedenheit soll in den kommenden Monaten optimiert werden. ”Aufgrund des schnellen Wachstums sind wir leider derzeit nicht auf dem Niveau, das wir gerne hätten. Aus diesem Grund haben wir extra einen hauptberuflichen „Customer Happiness Officer“ eingestellt, der alle kundenorientierten Prozesse kritisch hinterfragen und verbessern soll”, sagt Sterregaard. Zusätzlich stehen die Verbesserung der CRM-Systeme, der Ausbau digitaler Lösungen sowie der direkte Kundendialog inklusive monatlicher Reviews zu Kundenfeedbacks im Fokus.
Dabei steht schon heute fest: Der Markteinstieg in Dänemark ist schon heute eine Erfolgsstory.