"Es war einmal vor langer Zeit..."
10. Juni 2020
So beginnen viele Geschichten aus längst vergangenen Zeiten und wenn ELISA* Hartung in ein paar Jahren von ihrem Papa Christopher wissen möchte, wie denn die Menschen „damals“, also bis zum Jahr 2020, ein Auto gekauft haben, dann kann Papa Christopher seine Geschichte mit genau diesen Worten beginnen lassen: „Es war einmal vor langer Zeit, ELISA, da gingen die Menschen ins Autohaus und kamen mit einem großen Stapel Papier zurück, um auf diesem mit einem Stift viele Male zu unterschreiben und dann wieder ans Autohaus zu versenden und …“
Denn heute, wo ELISA noch klein ist, wird der Autokauf in deutschen Autohäusern noch gänzlich anders abgewickelt. Papa Christopher Hartung (so sein vollständiger Name) ist Leiter des Projektes „Digitale Signatur im Autohaus“ in der Digital Unit (DU), der digitalen Innovationsschmiede von Volkswagen Financial Services (VWFS). Die DU wurde 2017 als organisatorische Einheit in Berlin gegründet und arbeitet an der Digitalisierung des kompletten Produktportfolios von VWFS – eine Herkulesaufgabe, aber entscheidend für die Umsetzung der Strategie ROUTE2025. Mit ihr will Volkswagen Financial Services der beste automobile Finanzdienstleister der Welt werden. In dem 70-köpfigen Team arbeiten Menschen interdisziplinär und international zusammen, um die digitale Transformation voranzubringen. Das Ziel dahinter: Einfache, sichere, transparente und vor allem kundenfreundliche Produkte und Prozesse beim Autokauf oder den Services Drumherum zu etablieren.
Am Ende soll nicht weniger als der erste vollständig digitale Verkaufsprozess im Autohandel in Deutschland stehen. Die beiden Hauptbestandteile: Erstens: eine digitale Legitimation, in der beispielsweise der Personalausweis gescannt und die Daten digital und ohne Übertragungsfehler weiterverarbeitet werden.
Zweitens: der digitale Vertragsabschluss, der beispielsweise nur eine einzige Unterschrift statt wie bislang 14 Unterschriften des Kunden erforderlich macht.
Grundlage für diesen Prozess bildet eine – in Zusammenarbeit mit Verimi, der europäischen Identitätsplattformlösung, entwickelte – digitale und vom jeweiligen Touchpoint unabhängig zu nutzende Identität des Kunden. Diese Art digitaler Schlüssel wird als bequemer und sicherer Login verwendet und dient als Zugang zu allen digitalen Self-Services der VWFS. Mit dieser Legitimation über Verimi kann sich der Kunde auch im VWFS-Kundenportal anmelden und alle seine Dokumente abrufen. Außerdem kann der digitale Schlüssel von den Kunden auch für Angebote von weiteren Anbietern genutzt werden; schließlich arbeitet Verimi auch mit anderen namhaften Unternehmen in Deutschland zusammen. Dabei spielt die Sicherheit eine zentrale Rolle. So ist die Verimi-Plattform vor kurzem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik für den Einsatz im Rahmen des Onlinezugangsgesetz (OZG) zugelassen worden. Björn Steffen, Leiter Digitales Marketing bei VWFS, meint dazu: „Manuelle Aktivitäten sind nun mal teilweise fehleranfällig, hier bringt die digitale Signatur Zuverlässigkeit und Sicherheit.“
Die digitale Identität erspart den Kunden umständliche und wiederkehrende Registrierungen sowie Legitimationen. Sie erfüllt ferner den oft geäußerten Wunsch nach dem „One-Stop-Shopping-Prinzip“ – das heißt mit nur einem Login können entsprechende Bestellungen ausgelöst oder Kaufvorgänge abgeschlossen werden. VWFS wiederum kann über diesen Weg mit seinen Kunden kanalübergreifend interagieren, digital betreuen und ihnen ein maximal transparentes, bequemes und papierloses Kauferlebnis per Tablet und App ermöglichen. In naher Zukunft soll der digitale Autokauf über Verimi bundesweit auf alle Autohäuser der Volkswagen Konzernpartner ausgeweitet werden.
Projektleiter Christopher Hartung ist sich abschließend sicher: „Dieser neue digitale Finanzierungs- und Leasingprozess bietet allen Beteiligten enorme Vorteile – von VWFS über unsere Handelspartner bis hin zum Endkunden“.
… und so könnte er seine Geschichte für ELISA enden lassen mit: „Ja, ELISA, so war das damals in den analogen Zeiten.“
*Die Tochter von Christopher Hartung heißt natürlich nicht ELISA. Elisa ist ein engl. Akronym und steht als Abkürzung für den Projektnamen der „Digitalen Signatur im Autohaus“: Electronic Legitimation Identification Signature Achievement“.