Wie in vielen anderen Regionen der Welt, war auch am Ostkap Südafrikas die landwirtschaftliche Nutztierhaltung in der Vergangenheit die größte wirtschaftliche Grundlage vieler Menschen. Allerdings hat die intensive Landnutzung der letzten 200 Jahre zu unfruchtbaren Böden und einem instabilen Grundwasserpegel geführt. Das Spekboom-Projekt löst genau dieses Problem und hilft dabei die geschädigten Ökosysteme wiederherzustellen und gleichzeitig der lokalen Bevölkerung eine Zukunftsperspektive geben.
Im Mittelpunkt des Projekts steht die Wiederansiedlung des in Südafrika heimischen sukkulenten Strauches Spekboom (auch Elefantenbusch genannt). Durch die Wiederansiedlung auf den degradierten Flächen wird CO2 aus der Atmosphäre gebunden und die Böden können sich regenerieren. Das Spekboom-Projekt befindet sich auf rund 2.390 Hektar degradierten ehemaligen Ranchland und hat ein Ziel-Volumen von rund 902.000 Tonnen CO2 über 30 Jahre.
Aber nicht nur die Natur steht im Mittelpunkt des Projekts. Schließlich liegt das Projektgebiet in einem der ärmsten Bezirke Südafrikas, das von 60-80 Prozent Arbeitslosigkeit betroffen ist. Viele der dort lebenden Menschen sind Tagelöhner ohne regelmäßiges Einkommen, um ihre Familie zu ernähren. Durch Integration in das Spekboom-Projekt und die regelmäßige Mitarbeit erhalten die Menschen vor Ort ein planbares Gehalt und damit auch eine wirtschaftliche Perspektive. Die lokale Akzeptanz des Projekts ist deshalb auch besonders groß. Zu den wesentlichen Arbeiten gehört die Zucht und das Anpflanzen des Spekbooms sowie das Errichten von Zäunen, um den jungen Spekboom beim Anwachsen vor Tieren zu schützen. Langfristig sollen die Zäune zugunsten von Korridoren für Wildtiere wieder abgebaut werden.