Biodiversität fördern und Klimaschutz erhöhen

Das Spekboom-Projekt
am Eastern Cape (Südafrika)

Wie in vielen anderen Regionen der Welt, war auch am Ostkap Südafrikas die landwirtschaftliche Nutztierhaltung in der Vergangenheit die größte wirtschaftliche Grundlage vieler Menschen. Allerdings hat die intensive Landnutzung der letzten 200 Jahre zu unfruchtbaren Böden und einem instabilen Grundwasserpegel geführt. Das Spekboom-Projekt löst genau dieses Problem und hilft dabei die geschädigten Ökosysteme wiederherzustellen und gleichzeitig der lokalen Bevölkerung eine Zukunftsperspektive geben.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Wiederansiedlung des in Südafrika heimischen sukkulenten Strauches Spekboom (auch Elefantenbusch genannt). Durch die Wiederansiedlung auf den degradierten Flächen wird CO2 aus der Atmosphäre gebunden und die Böden können sich regenerieren. Das Spekboom-Projekt befindet sich auf rund 2.390 Hektar degradierten ehemaligen Ranchland und hat ein Ziel-Volumen von rund 902.000 Tonnen CO2 über 30 Jahre.  

Unterstützung des Ökosystems

Spekboom ist in ganz Südafrika anzutreffen und leistet durch seine Laubstreu einen großen Beitrag zur mikrobiellen Wiederbelebung des Bodens. Gleichzeitig schafft die Pflanze günstige mikroklimatische Bedingungen für das Gedeihen anderer Dickichtsträucher. Außerdem steht er auf dem Speiseplan von Elefanten und anderen Pflanzenfressern. Sobald er sich verwurzelt hat, wird die Wasserspeicherfähigkeit im Boden erhöht, was letztlich einer Vielzahl anderer Organismen zugutekommt. Insgesamt unterstützt Spekboom ein Ökosystem von rund 1.500 Pflanzenarten.

Senkung der Bodentemperatur 

Ein häufig unterschätzter Faktor ist der Einfluss des Spekbooms auf das Mikroklima. Denn selbst kleine Sträucher bieten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Dadurch kann die Oberflächentemperatur des Bodens um fast 50 Prozent gesenkt werden. Diese niedrigeren Bodentemperaturen, bieten ein stabileres Umfeld für weniger widerstandsfähige Arten, die sich in dem geschädigten Lebensraum wieder ansiedeln können. Das Projekt befindet sich in einem der 36 globalen Hotspots der biologischen Vielfalt, sodass durch die Ansiedlung des Spekbooms tausende Pflanzen- und Tierarten profitieren, die von diesem Ökosystem abhängen.

Zukunftsperspektive für die Bevölkerung

Aber nicht nur die Natur steht im Mittelpunkt des Projekts. Schließlich liegt das Projektgebiet in einem der ärmsten Bezirke Südafrikas, das von 60-80 Prozent Arbeitslosigkeit betroffen ist. Viele der dort lebenden Menschen sind Tagelöhner ohne regelmäßiges Einkommen, um ihre Familie zu ernähren. Durch Integration in das Spekboom-Projekt und die regelmäßige Mitarbeit erhalten die Menschen vor Ort ein planbares Gehalt und damit auch eine wirtschaftliche Perspektive. Die lokale Akzeptanz des Projekts ist deshalb auch besonders groß. Zu den wesentlichen Arbeiten gehört die Zucht und das Anpflanzen des Spekbooms sowie das Errichten von Zäunen, um den jungen Spekboom beim Anwachsen vor Tieren zu schützen. Langfristig sollen die Zäune zugunsten von Korridoren für Wildtiere wieder abgebaut werden.